Nach dem schrecklichen Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua fällt der Blick auch auf den prekären Zustand der deutschen Infrastruktur. Laut Bundesregierung müssen von den rund 39.500 Brücken der Autobahnen und Bundesstraßen rund 13.000 Brücken „zeitnah“ saniert werden. Bei rund 4.000 der Bauwerke bestehe sofortiger Sanierungsbedarf.

Dazu teilt der verkehrspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Dirk Spaniel, mit:
„Die Politik hat sich kaum dafür interessiert, dass auch Deutschlands Straßenbrücken teilweise in einem katastrophalem Zustand sind. Ein Drittel aller Problemfälle sind Brücken in Nordrhein-Westfalen, eine Folge jahrzehntelanger Inkompetenz SPD-geführter Regierungen. Bereits eine zweispurige Brücke, die 30 Meter überspannt, schlägt mit etwa 30 Millionen Euro zu Buche. Mit den 3,9 Milliarden Euro, die Deutschland in diesem Jahr für die Sanierung von Bundesstraßen und Brücken ausgibt, ließen sich gerade einmal 130 neue Brücken in dieser Größenordnung bauen. Bei 13.000 Brücken, die insgesamt saniert werden müssen, ist der Einsatz ein Tropfen auf den heißen Stein.

Brückenbau-Großprojekte verschlingen indes ein Vielfaches dessen. Eines der marodesten Beispiele dafür ist die Rheinbrücke in Duisburg-Neuenkamp. Sie belegt beispielhaft die jahrzehntelange Schlamperei in der Verkehrspolitik. Anstatt wirtschaftlich wichtige Verkehrsadern frühzeitig fit zu machen und auf höhere Verkehrsbelastung und schwerere LKW zu reagieren, wurde nur herumgedoktert.
Sanierungen und Neubauten sind kostspielig, aber notwendig. Für einen hochindustrialisierten Staat wie Deutschland sind Straßen und Brücken gleichsam die Arterien einer funktionierenden Wirtschaft. Es bedarf einer nationalen Kraftanstrengung den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur zu stemmen.“