Knapp eine Woche nach der Flutkatastrophe in Deutschland steigt die Zahl der bestätigten Todesopfer auf über 170. Am gestrigen Mittwoch waren noch über 150 Menschen vermisst. Hoffnung auf Rettung besteht für diese Personen im Prinzip nicht mehr. Meine Anteilnahme ist bei den Hinterbliebenen und Betroffenen, die nun oft vor dem Nichts stehen. Ganz sicher ist es für eine vollständige Aufarbeitung noch zu früh. Aber einige Punkte zeichnen sich doch sehr deutlich ab. Während der Deutsche Wetterdienst rechtzeitig gewarnt und Überflutungen angekündigt hat, versackte die Info auf ministerieller Ebene. Und zwar nicht wie bislang bekannt, nur bei der Bundesregierung, sondern auch im Landesamt für Umwelt in Rheinland-Pfalz! Sinnbildlich für das Versagen steht der erschütternd ahnungslose Auftritt einer Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums in der Bundespressekonferenz. In China schüttelt man mittlerweile den Kopf darüber, was aus dem Land der Ordnung und Technik geworden ist – eine dysfunktionale Gesellschaft, die sich um abseitige Identitätspolitik mehr kümmert, als um den Schutz der eigenen Bevölkerung. Und auch in der Katastrophe selbst haben sich nicht e-Autos bewährt, sondern Einsatzfahrzeuge mit Verbrennungsmotor und alte Funkgeräte. Ich will damit bei weitem keine Technikkritik üben. Aber offensichtlich sind wir in unserem Land gerade dabei, Bewährtes und Einsatzfähiges unbesehen über Bord zu werfen. Warum? Aus ideologischen Gründen. Auf wessen Kosten? Wie immer, nicht der Verursacher, sondern der Bevölkerung. Aus meiner Sicht sollten wir uns daher wieder auf unsere Kerntugenden, also Altbewährtes, zurückbesinnen: nüchternen Pragmatismus statt Hypermoral und Identitätspolitik – damit kommen wir weiter, vor allem, wenn es erst wird. Und dafür stehen für mich auch die vielen Helfer der Blaulichtorganisationen, von Feuerwehr, THW und anderen Kräften, die zupackten und nicht schwätzten.

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